Sonntag, 31. Mai 2009

Wer ist dieser Wochenende?

In einem von Studenten, Doktoren und Praktikanten beherrschten Umfeld ist das Wochenende manchmal schon vorm eigentlichen Beginn des Wochenendes zu Ende.
Wie kann das sein?
Man beginnt das Wochenende bereits am Mittwoch.
Der Mittwoch- in Fachkreisen auch als kleiner Donnerstag bezeichnet, um sich dem Wochenende bereits ein Stück näher zu fühlen, startete mit einem kleinen Barbecue bestehend aus 9 Personen des bereits eingegrenzten Tätigkeitsbereiches. Man trinkt zu einem leckeren Essen ein paar bier, die noch vom letzten Wochenende übrig geblieben sind- was eher ungewöhnlich ist. Ein Bier gibt das Nächste und man kommt sich in der berühmten Nord- Süd- Diskussion ein wenig näher. (2 Hamburger, 3 Bayern, 1 Schweizer, 2 Bielefelder, 2 Sonstige) Nachdem man sich darauf einigt, das die Hamburger München als die zweitschönste Stadt des Landes ansehen und umgekehrt, haben sich wieder alle lieb. Man wechselt nun ins Haus, da die letzte lockere Grillveranstaltung dieser Art bereits von der Polizei aufgelöst wurde und bei der nächsten Auffälligkeit ca. 700$ fällig werden. Eine derartige 1. Verwarnung hat vor allem für Europäer 3 Monate Gültigkeit. Der bereits stark angetrunkene 21 jährige Gastgeber entscheidet sich nun spontan, und trotz Drohungen seiner Freundin die Nacht im Gästezimmer verbringen zu müssen, für eine halbe Flasche Tequila für die Anwesenden. Der Rest ergibt sich....
Der kleine Freitag (Donnerstag) startet leicht verkatert aber annehmbar und man schafft sogar ein wenig. Alina hat ihren ersten Unitag und auch ich habe nicht vergessen, dass am Ende dieser Reise eine Diplomarbeit zum Großteil fertig geschrieben sein möchte.
Die Franzosen aus Alinas "summer course" kündigen für den Abend bekannt großspurig eine "French kiss Party" im International House (dem Auffangbecken für Nichtamerikaner) an und man ist gespannt. Da die Flasche Cachaca und somit Caipirinha am Vorabend nur nicht getrunken wurde, da man kein Eis mehr auftreiben konnte, steht die Getränkekarte für diesen Abend bereits 1 Tag vorher fest. Man kommt auf ein paar Nudeln zusammen und ehe man es sich versieht, ist eine Flasche Schnaps gleichmäßig auf 3 durstige Mäuler verteilt worden. Die Stimmung ist gut und man wechselt notgedrungen wieder zu Budweiser. Die Franzosenfeier ist, wie fast erwartet, bereits aufgelöst (worden??) und man findet die Überreste in der nächsten Bar, in der es noch reichlich Bier gibt. Der Rest ergibt sich....
Am kleinen Samstag (Freitag) soll nun endlich mal richtig gefeiert werden- nicht so halbgherzig wie an den Vorabenden! :o)
Man trifft sich mit Bier, Wein und Southern Comfort in der Wohnung des Schweizers, der einen neuen nonkommunikativen chinesischen Mitbewohner nebst Freundin hat, der nach einem kleinen vorabendlichen Schläfchen zu seiner Überraschung noch in Unterhose gleich 7 hochmotivierte deutsche in seiner Wohnzimmer vorfindet. Ein guter Auftakt für eine entspannte interkontinentale Wohngemeinschaft. Man glüht ausreichend vor und das Ziel heißt Downtown San Francisco. Nach einer ereignisreichen Hinfahrt in der Bahn mit Wein und Bier in roten Servietten (kein Alkohol in der Öffentlichkeit!), der ersten Abweisung an einem Club aufgrund des Outfits einiger Anwesenden, mit denen man selbst in ner Bahnhofskneipe Schwierigkeiten hat, finden wir uns in einem alten Theater umgebaut in eine Diskothek wieder. Trotz 20$ Eintritt, für die man arabische Housemusik und leicht beleibte Bautänzerinnen, die aufgrund des schlechten Lichtes aber eh im dunkeln Tanzen, geboten bekommt, wird es ein herausragender Abend, in dem wieder viel gelacht, getanzt und Unsinn getrieben wird- Fotos folgen.
Wissen muss man natürlich noch, dass hier vor Ort um 1:30 der Hammer fällt, d.h. man bekommt keinen Tropfen Alkohol mehr und bereits 15 min später laufen dann Ex-Schwergewichtsboxer mit Taschenlampen durch den Club und reißen Dir zur Auflockerung der Stimmung die unvollendeten Gläser aus der Hand!
Nachdem man auf der Rückfahrt im Bus diesmal zur Freude aller Anwesenden grammatikalische Verirrungen der Batzis (Schlingel auf bayrisch) wie "Mehrzahl von Wagen = Wägen" und "ich bin gesessen" durchdiskutiert, gibt es zu Hause noch Nudeln und man kann endlich ins Bett! Das Wochenende benötigt man dann erwartungsgemäß zum Ausruhen.

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