Sonntag, 27. September 2009

Unfug mit Lars

Natur pur

Yosemite

In Berkeley sagt man Tschüüüüüüüüüss...

Ja,
da sind sie auch schon um, die letzten Wochen, und man macht sich langsam Gedanken, wie der ganze Mist, den man gekauft hat, in die Koffer passen soll und wer die Sachen kriegt, die auf keinen Fall mitgenommen werden können.
Der längste Sommer unseres Lebens ging von allen Bisherigen am schnellsten rum!

Die letzten Tage/Wochen wurden aber noch einmal tierisch genossen und haben uns angemessen von Berkeley, San Francisco, LA, San Diego und unseren Freunden hier verabschiedet.
Gestern gab's dazu noch einmal ein richtiges Barbecue mit Rindern ohne Haut und Hörnern als Mahl, reichlich Bier, Hüten, Dosenstechen, einigen Shots und vielen vielen Umarmungen und Liebesbekundungen zu späterer Stunde, :)
Mit unseren Besuchern Frizzi und Matze haben wir noch einmal Wildlife im Yosemity Nationalpark mit Bären, Kojoten und Wasserfällen erlebt und sind in Vollbesetzung mit Lars und den beiden die Westküste runtergedüst. Den Highway 1 immer an der Küste lang- ordentlich Hollywood und Co., unzähligen Stränden und zum krönenden Abschluss zum Surfen nach San Diego- absolut fantastisch!
Im Sonnenaufgang am Pacific Beach auf dem Brett sitzend wird einem dann noch einmal final bewusst, wie geil die Zeit hier an der Westcoast eigentlich war und was man alles vermissen wird!
Aber jedes Ende ist ein neuer Anfang! ;o)
Und selbstverständlich steigt nun auch von Tag zu Tag die Freude auf unsere geliebte Heimat.
Endlich wieder Schwarzbrot, Döner, Croque, Gummibärchen, anständiges Bier, Havanna Club, dicke Jacken, Fußball spielen, Bundeliga mit mehr als einem Fan, Fernsehen, Laufen um die Alster und und und
Wir sagen hier "auf Wiedersehen" und "Moin" in der Heimat- wir freuen uns!
Bis Donnerstag, wenn wir wieder gesegneten Boden betreten

Stefan und Alina

Sonntag, 13. September 2009

Touch down Bears

Spiel und Sport

Dies und das...

Schwupps- und da sind es nicht mal mehr 3 Wochen, bis das fröhliche Treiben hier drüben endgültig ein Ende hat.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht man den letzten Tagen entgegen.
Zum ersten Mal wird man ein wenig wehmütig, die Wahlheimat zu verlassen, freut sich jedoch auch riesig auf die schönste Stadt der Welt, Freunde und Familie.
Doch Unbeschwertheit, neue Freunde, Sonne, Strand und Pazifik muss man dafür leider zurücklassen.
Aber so ist das Leben!
Wie man mich aber kennt, ist das auch schon alles an Trübsal, denn jeder Tag birgt neue Freuden und hält wieder reichlich Lacher für mich bereit! :o)

Zunächst einmal möchte ich Hawaii (Oahu) als den für mich schönsten Ort, den ich jemals gesehen habe, verbuchen, und lege jedem wärmstens ans Herz, diesen zu besuchen, sobald er die Möglichkeit dazu bekommt!
Nicht nur phänomenale weiße Sandstrände, türkisfarbenes Wasser, herrliche Wellen und atemberaubende Natur hat diese Insel zu bieten, sie macht mit liebenswerten Bewohnern und einer Unmenge an Delikatessen diesen Aufenthalt unvergessen!
Noch nie ist eine Woche so schnell vergangen und selten hat man sich so intensiv erholt (nicht das es Erholung bedurfte). :)
Außer Schlafen, Sonnenbaden und Surfen stand nichts auf dem Programm und trotzdem war von Langeweile keine Spur. Allein der Blick aus dem Hotelzimmer ließ einem täglich das Herz höher schlagen.
Kategorie: absolut unvergesslich!
Kaum wieder im jetzt ebenfalls sommerlichen San Francisco zurück (die schönsten Monate hier sind September u. Oktober) und die Flut herrlicher Eindrücke versucht zu verarbeiten, ging es auch schon wieder in den Norden. Ich bekam erneut die Möglichkeit kostenlos an einem Raftingtrip teilzunehmen, den der Guide von meiner ersten Tour organisierte und da sag ich natürlich nicht Nein! :)
Die 6h Autofahrt ins nördliche Montague (fast im nächsten Bundesstaat Oregon) zum Klamath River sollte sich vollends lohnen. Nach einer wilden Offroadtour (Es lebe der Allradantrieb) in der letzten Stunde, die Schweiz und seine neue Freundin sowie Doreen (unsere amerikanische Freundin) im Gepäck, reichlich Kratzern im neuen Mietwagen und etwas erschöpft, erreichten wir das Camp. Dieses befand sich am gefühlten Ende der Welt, ohne Wasseranschluss und ca. 45 Autominuten vom nächsten Handyempfang entfernt. Absolute Idylle!
Nach 2 Begrüßungspils und dem 5 minütigem Zeltaufbau (geiles Zelt!), gab's endlich was auf den Grill und alsbald auch in den Magen. Da es quasi mit der Ankunft dunkel wurde, rundete nun ein Lagerfeuer die Zeltromantik ab. (Die ca. 7 Schilder kein Feuer zu machen wurden hierbei erfolgreich ignoriert) Schnell war man mal wieder mit dem bunten Haufen aus 12 Personen unterschiedlichster Herkunft per Du und eine lustige Geschichte gab die Nächste. Nach einer Vielzahl an "Good night- see you tomorrow" 's, bestand der harte Kern nur noch aus zwei Tischlern und mir, die Whiskey pur als Kurze in der selben Schlagzahl runterspülten, wie ich mein Budweiser- uiuiuiuiui.
Schnell wurde es noch lustiger und die Vielzahl interkultureller Reizthemen- Sex, Drogen und Krieg sowie Ihre Erfahrungen mit eben diesen Topics während der Hippybewegung waren ebenso interessant wie belustigend. Als dann jedoch auch noch einer von denen die Reißleine zog und ich mich nur noch mit Mike Mc Gee- meinem Guide für den nächsten Tag wiederfand, der mir kurz vorher erklärte, dass er zu Hause schlafen könne- hier wär saufen und Boot fahren angesagt, wurde mir die Nummer etwas zu romantisch und ich trat gegen 2 Uhr den geordneten Rückzug an.
Da ich mein Zelt, ziemlich clever, unbemerkt auf einem Haufen Steinen erbaut hatte und nur eine Isomatte zur Dämpfung hatte, wachte ich in dieser Nacht gefüllte 40 mal auf- so oft dreht man sich Nachts nämlich. Ich fühlte mich folglich gegen 9 Uhr morgens, als hätte man mich mehrfach mit dem Auto überfahren- ein tolle Vorasussetzung für einen der wildesten Flüsse Nordamerikas. Ein Kaffe und Rühreier sowie Sonne ließen meinen Motor anfahren, den ich in den kommenden Stunden noch dringend benötigen würde. Der Fluß war wild und man musste unfreiwillig einiges an Wasser trinken. Leider hatte ich die Wassertemperaturen etwas unterschätzt (nur wenige hetten keinen Neoprenanzug an) und nach der dreißigsten Dusche wurde es dann etwas zügig, besonders um meine Familienplanung herum.
Der Fluss war aber ein Knaller und es war genug Action, um den gewünschten Nervenkitzel zu erzielen.
Bester Laune und angenehm erschöpft ging es also wieder gen Heimat, nachdem die Boote eingerollt und alle Sachen verstaut waren.

Am Montag kam dann mal wieder Besuch- Frizzi und Matze begleiten uns nun auf unseren letzten Wochen hier und es gab schon eine Menge Spaß vor allem mit der lustigen Familie peruanischer Herkunft von Matze, die sich hier in dr Bay Area niedergelassen haben und sich wie um ihre eigenen Kinder um uns kümmern.
Gestern war ich bei meinem ersten Footballspiel- Go Bears! Sehr beeindruckend, dass eine ganze Stadt in den Ausnahmezustand übergeht und 58000 Menschen ins Stadion strömen, nur weil die College- Footballmannschaft spielt- Weltklasse!
Unmengen an Studentenparties, die zum Teil seit der letzten Nacht dauerten und Barbecues in Vorgärten ebnen den Weg zum Stadion.
Da ich kurzfristig (erst einen Abend vorher wurde mir klar, dass das zugleich das letzte Spiel ist, dass ich hier sehen kann) wenig Sympathisanten finden konnte- die meisten waren noch voll vom Vorabend, begleitete mich lediglich Tim (ein Volleyballkumpel). Dieser hatte zwar noch seine Erlebnisse der vergangenen Nacht auf einer schmutzigen Studentenparty mit Flaschendrehen und Happy Ending zu verarbeiten aber dabei stand ich ihm natürlich herzlich gern mit ein paar Bier und dreckigen Sprüchen zur Seite! :)
Gut angeheitert kauften wir ein paar Tickets auf dem Schwarzmarkt und genossen das Spiel- ich mag Football! Die California Golden Bears vernichteten die Adler (East Washington Eagles) mit sensationellen 59 : 7.
Noch netter aus der Männerperspektive war jedoch nach einem weiteren Pitcher in der "Bärenhöhle" (Bears Lair- Fankneipe der Golden Bears) das Spiel der Volleyballerinnen! ;o)
Neben bester Sicht auf knappe Höschen und tanzende Cheerleader bescherte mir dieser Ausflug mein neues Lieblingsfoto mit dem hässlichen Maskottchen der Bears "Osky".
Anschließend gings zum Barbecue und zum krönenden Abschluss auf eine Franzosenparty, die leider gegen 1 mal wieder von den nervigen Bullen beendet wurde, die mich übrigens nicht mehr anrufen, seit ich mein altes Handy wieder auf Vordermann gebracht und aktiviert habe. :)
Rundum ein gelungener Tag!
Übermorgen werden wir uns dann noch mal den Yosemitee Park anschauen. Donnerstag stößt dann Lars die alte Spaßmaschine dazu und dann werden wir ein letztes Mal die Westküste hinunterreisen, um die Universal Studios, Strände und den größten Zoo Amerikas in San Diego besuchen.
Einzelheiten folgen!
Bis bald im schönen Hamburg
Stefan, Alina und Osky

Freitag, 4. September 2009

Mittwoch, 26. August 2009

Ladies Time

Dienstag, 25. August 2009

Ladies Time!!!

Nachdem am 13.8. drei Monate harte Uniarbeit geschafft war, bin ich direkt nach meiner letzten Klausur zum Flughafen gefahren um die frischgebackene Anwältin Anna abzuholen!Die Freude uns nach so langer Zeit endlich wieder zu sehen war natürlich grenzenlos!Also ging es nach Hause, schnell Koffer wegbringen und dann gabs auch schon das erste Willkommensgetränk...in der Sonne, auf einer Hotelterrasse von der man über die Bay nach SF gucken kann. Danach noch schnell in Supermarkt Bier für die Jungs kaufen und dann ab nach Hause. Dort angekommen gings gleich gewohnt weiter...die Schweiz kam und es gab noch ein bis zwei weitere Getränke...
Anna musste sich ja gleich an den Rhytmus hier gewöhnen ;-)
Annas ersten Tag in Amerika haben wir in Downtown SF verbracht und erstmal sämtliche Geschäfte durchstöbert. Abends gab es lecker essen in Little Italy wo wir uns mit der Schweiz und dem zweiten hamburger Part getroffen haben. Der erste Tag war also ein voller Erfolg. Am nächsten Morgen hieß es für die Jungs mal wieder Roadtrip to LA, Kramer surfen und die Freunde die die Schweiz zu Besuch hatte wollten sich die Stadt angucken. Gut für uns - sturmfrei und Zeit um Blödsinn auszuhecken!Gesagt getan... Eigentlich war unser Plan Anfang der Woche nach Napa Valley zu den Weingütern zu fahren. Doch ein Plakat am Highway kam dazwischen...
Vegas Baby, Vegas!lautete die Aufschrift. Warum eigentlich nicht fragten wir uns!?Nach einem romantischen Dinner im Hafen von Berkeley haben wir einen kurzen Stop im Lieblingssupermarkt Safeway eingelegt und eine Flsche Sekt geholt. Zuhause angekommen dauerte es nicht lange und der Flug samt passendem Hotel war gefunden und gebucht!Also hieß es für uns:
VEGAS BABY, VEGAS!Montag abend ging es los. Bei 35 Grad in Vegas angekommen, wurden wie schon bei ihrer Ankunft am Donnerstag, nur schnell die Koffer ins Hotel gebracht, die passenden Outfits angezogen und los gings ins bunte Treiben! Als wir "the strip" (Hauptstraße Las Vegas) betraten, konnten wir zunächst nicht glauben was wir dort alles sahen... Die Freiheitsstatue direkt vor unserem Hotel, ein Stück weiter den Eiffelturm und alles hat geblinkt und geleuchtet. Nachdem wir uns von unserer kurzen Sprachlosigkeit erholt hatten, haben wir uns an einer Bar niedergelassen und den ersten Drink genommen. Keine zwei Minuten später hatten wir auch schon die ersten Shots von den netten Herren am Nachbartisch vor uns...Cheers Ladies!
Weiter ging es dann noch Richtung Eiffelturm, wo uns der Barkeeper trotz seiner Begeisterung für Anna die Drinks verweigern musste, weil ich nur meinen Personalausweis und nicht meinem Pass dabei hatte, der ihm als Beweis dass ich über 21 bin nicht reichte...da es eh schon spät war sind wir zurück nach New York gegangen (unser Hotel hieß New York New York) um ins Bett zu gehen und fit für den nächsten Tag zu sein. Am nächsten Morgen sind wir also bei Tageslicht auf Erkundungstour gegangen und waren zunächst wieder überfordert, diesmal allerdings mit der geballten Hitze. Also haben wir uns von einem klimatisierten Gebäude zum nächsten bewegt. So geschah es auch das wir Jay kennenlernten, der uns für abends in die Disko im Palms einlud. Abends also rein in die schicken neuen Kleider, Haare machen usw. Bevor es Richtung Palms ging mussten wir aber natürlich noch erneut zum Eiffelturm um dort unseren Drink aus einem 50 cm großen Platikeiffelturm zu schlürfen. Dann Taxi und ab ins Palms!Unfassbar wars. Die Disko hatte eine verglaste Front sowie eine ebenso verglaste Terrasse!Nachdem wir uns an der Bar das erste Getränk geholt hatten, wurden wir an einen Tisch von lauter netten Männern eingeladen, sodass sich das Getränke holen für den Rest des Abends erledigt hatte!;-)Der perfekte Abend mit Spaß in jeder Hinsicht!Mehr kann ich dazu an dieser Stelle leider nicht schreiben, denn: What happens in Vegas stays in Vegas!;-)
Nach viel zu wenig Schlaf, konnten wir die Zeit bis zu unserem Abflug leider nur liegend am Pool verbringen. Bei der Hitze waren wir allerdings froh als es endlich Zeit war zum Flughafen zu fahren! Bereits während des Rückflugs im Diskoflugzeug von Virgin America entwickelte Anna ungeahnte Kräfte. Von daher hatte sie auch nichts gegen Stefans Vorschlag zum BBQ zur Schweiz zu gehen. Dort wurde sie von den Jungs mit offenen Armen empfangen, denn im Gegensatz zu mir verweigerte sie nicht das Bier...
"Also Anna ist mit 30 wesentlich fitter und entspannter als du!" durfte ich mir dann natürlich den ganzen Abend anhören. Anna amüsierte sich also prächtig mit dem Rest uwährend ich versuchte nicht auf meinem Stuhl einzuschlafen! Die nächsten Tage haben wir uns dann erneut SF und einige Stadteile vorgenommen und unsicher gemacht. ;-)
Und schon war über eine Woche rum und wir hatten nur noch ein paar Tage in denen die ganzen Bestellungen aus Germany besorgt werden mussten. Also ab ins Outlet und alles einkaufen. Abends ging es dann zu Olli und Linda, eigentlich wollten wir nach SF feiern gehen. Aber 10 Leute bzw Geschmäcker unter einen Hut zu kriegen ist auch hier schwierig. Also ab zu denen nach Hause, wo es Getränke, Musik und Hüte (siehe Fotos ;-)) gab. Spaß ohne Ende! Der nächste tag war demnach etwas anstrengend aber wir haben uns natürlich zusammen gerissen, denn abends sollte es mit München nach SF zum feiern gehen! Eigentlich waren wir ziemlich kaputt, aber alleine die Andeutung dass wir nicht mitkommen wollten, hatte zur Folge dass wir ordentlich Anpfiff bekamen weil München Ende August zurück nach Hause fliegt und der Abend die letzte Gelegenheit war zusammen feiern zu gehen. Also haben wir uns ins Auto gesetzt und sind nach SF in die DNA Lounge gefahren. Ein Club, der für seine verrückten Partys bekannt ist, weil dort sowohl hetero als auch gleichgeschlechtlich liebende zusammen feiern!Als wir ankamen war die Party schon in vollem Gange und die bunte Menge hatte schon jede Menge Spaß. Schnell ein Bier geholt und ab ins Getümmel. Keine fünf Minuten später hatte Anna bereits den ersten Süßen an der Backe, der anscheinend den Rest des abends damit verbringen wollte, ihr zu erzählen dass sie ein Grund wäre hetero zu werden!;-)
Als wir den endlich los waren, wurde es aber leider nicht besser... Anna ist nach oben gegangen um von dort aus ein paar Fotos zu machen! Dies hatte jedoch zur Folge, dass ein weibliches Pärchen es auf sie abgesehen hatte und nun die Verfolgung aufnahm...Oh ha!Naja, als die dann auch endlich verstanden hatten dass das Interesse nicht auf Gegenseitigkeit beruht, haben wir entspannt zu ein bis zwei Liedern getanzt und sind dann totmüde nach Hause gefahren. Der nächste Tag war bereits leider der letzte und so sind wir nochmal nach SF gefahren und haben einen entspannten Tag gehabt und sind abends nochmal im Hafen essen gegangen. Und so mussten wir beide am Montag feststellen, dass Anna wirklich leider nach Hause muss, wir aber die schönsten und entspanntesten 10 Tage seit langem hatten!
Aber zum Glück liegt ein ganz besonders schönes Wochenende in Hamburg vor ihr, sodass der Abschiedsschmerz leichter verwunden werden kann!

P.S.: Victoria´s Secret: The perfect one!!! ;-)

Donnerstag, 13. August 2009

Isla Vista, Barcelona, Sacramento

Hallo Ihr Lieben,
nachdem soeben telefonisch aus München völlig zu Recht die Aktualität unseres Blogs bemängelt wurde, setz ich mich in Shorts bei lässigen 22°C um 10:30 Uhr mit einem becher Kaffee doch gleich mal wieder ran. Was soll ich zu unserer Entschuldigung sagen?
Zu viel zu tun! ;o)
Alina schreibt just in diesem Moment ihre letzte Klausur in Berkeley, bei der ich soeben telefonisch assistieren durfte und das letzte Drittel unseres "Urlaubs/ Studiums" ist angebrochen.
Das Leben ist nach wie vor fantastisch hier drüben und auch der so kalt prognostizierte Sommer in SF zeigt sein wärmeres Gesicht.
Vom vorletzen Wochenende musste ich mich fast eine ganze Woche erholen- für derartige Veranstaltungen bin ich wohl doch schon zu alt! :)
Natürlich nicht!
Die Münchner planten einen Wochenendtripp zu einem ihrer Komilitonen nach Santa Barbara und das bedeutet Bier, Strand und Surfen und da ist Onkel Stefan natürlich sofort mit dabei! "Die Münchner planten" hieß in der Umsetzung- ich buche den Van, plane Abfahrts- und Aufbruchzeiten, belaste für insgesamt 6 Wahnsinnige meine Kreditkarte, lade die Affen ein und fahre die kompletten 1000 Meilen (1600 km) allein, während sich die buklige Horde hinter mir, verdeckt von getönten Scheiben, mit Budweiser volllaufen lässt.
Dafür gab es eine einfache Ausrede- keiner der Anwesenden außer mir ist über 25 Jahre oder hat überhaupt einen Führerschein. (Bedeutet 1/3 mehr Kosten)
Was tut man nicht alles...
München sagt im Gegenzug ihrem Kumpel per Mail bescheid, dass sie mit 1-2 Leuten vorbeikommen (wir waren 5!)
Die Hinfahrt starteten wir zu Dritt (München1 hatte noch eine Veranstaltung in der Uni und die Schweiz war schon vorzeitig zu seiner neuen Freundin nach LA geflogen, um mit uns nicht so negativ aufzufallen).
Trotz Alkoholverbot durch die US Regierung (Alkohol ist auch für die Mitreisenden in den USA verboten)und des Fahrers, schmuggelten die 2 Insassen eine Palette Bier während einer kurzen Rast in den Wagen und saßen auch prompt beide hinten! :)
Ich mahnte, dass ich aus Zeitgründen nur noch ein einziges Mal zum Pinkeln anhalte (auf 400km) und sie sich zusammenreißen sollen. Nachdem ich im Rückspiegel jedoch Schweißperlen auf Stirn und Nase ausmachen konnte, wurde ein extra Stop eingelegt.
Der Zielort:
Isla Vista ist eine Stadt im Santa Barbara County im US-Bundesstaat Kalifornien. Bewohner sind hauptsächlich Undergraduate students von der benachbarten UCSB (University of California at Santa Barbara). Berühmt berüchtigt ist Isla Vista für die Halloween Feier auf den Straßen des Wohngebiets und entlang der Cliffs. (Wikipedia)
Heißt im Klartext- mehrere Tausend Studenten auf wenigen Quadratkilometern, was zur Aktivierung des Kopfkinos eines Jeden eigentlich völlig ausreichen sollte.
Man hatte in Berkeley bereits viele Geschichten gehört und...
...die meisten bestätigten sich! :)
Für die besagte Halloween Feier scheint man hier das ganze Jahr zu trainieren und auch die Semesterferien scheinen nur wenig Studenten nach Hause zu treiben- verständlich, wie sich rausstellen sollte.
In der beschaulichen Residenz angekommen, in der 4 Männer hausten (und dieses Wort ist mehr als ein Kompliment), musste der Fahrer schleunigst den Pegel der Anwesenden erreichen, bevor es auf die Piste ging. Es war mittlerweile schon halb elf und in den USA gehen, wie bereits berichtet, die Partys nicht so lang!
Die Hütte in der Samstag Abend tatsächlich in Summe 9 Männer Platz fanden, hatte alles was das Herz begehrt, sah aber so aus als wenn das den Bewohnern auch schon ausreichte. Schwamm drüber!
Was sich uns nun eröffnete, hatte in der Form bestimmt noch keiner von uns gesehen:
Eine normale Straße direkt am Pazifik, auf der sich Wochen zuvor nicht eine Person zeigte (P.Helm und ich waren schon mal da), war mit unzähligen Studenten besäht, die schon eine gute Partystimmung erreicht hatte- manche auch etwas mehr. Aus jedem 2. Haus dröhnte lautstarke Musik und jeder Platz auf Balkonen oder Gärten hatte einen Gast. Man brauchte nun nur noch das Codewort (meist ein Name einer der Bewohner des Hauses) für den Einlass oder einen strammen Schritt, um in Küchen, Wohnzimmer und Gärten zu gelangen. Dort fand man fässerweise Bier und Schnaps, volltrunkene Studenten, Saufspiele und jede Menge Spaß vor.
Fazit der 2 Partyabende: viel Bier o.ä., ca. 7 verschiedene Hausparties in 2 Tagen, Gin aus Wasserpistolen, Frauen im Handstand aus Bierfässern trinkend, Bierpong (mit einem Tischtennisball auf aufgereihte Biergläser werfen- das getroffene Glas wird getrunken), Polizei (München fast verhaftet), Nudeln mit Soße bei Iren entwendet, Autoreifen vom Hof gerollt, Skateboard in der Küche gefahren (fast den Arm gebrochen und dabei ein Stück Küche rausgebrochen), Jakuzzi im Garten, Betrunkene auf nem Trampolin, unendliche lustige Gespräche- einfach großartig!
Samstag wurde dann der Rest (München1 und Schweiz) eingesammelt und in Santa Monica am Strand Fußball gespielt, bevor Abend 2 startete und Sonntag war Beachvolleyball und Surfen sowie Abends "Euro Trip" und "Hangover" vom Sofa aus gucken angesagt. Montag morgen wurden dann noch um 7 Uhr die ersten Wellen genommen, bevor es um 9 zurück nach Berkeley ging. So viel Spaß für wenig Geld! :o)

Die darauffolgende Woche gestaltete sich wie erwähnt etwas ruhiger und ich entschied mich gegen einen Ausflug am letzten Wochenende in ein Ferienhaus am Lake Tahoe in ähnlicher Besetzung! Zu Recht!
Da mittlerweile Alinas Papa und ihre Oma eingetroffen waren, Oma Gerda bei Ihrer Schwester in Sacramento verweilte und Alina mit ihrem Papa versuchte ein Weingut in Nappa Valley auszutrinken, war ich tatsächlich mal allein zu Hause.
Also nutzte ich die Chance ein wenig zu entspannen und schaute mir am Samstag Abend mit 2 Schweden die Partie FC Barcelona gegen Chivas de Guadalajara (dem mexikanischen Rekordmeister = FC Bayern Mexikos) im Stadion der San Franciso 49ers an. In das Stadion direkt am Meer passen 70000 Menschen von denen 60000 besetzt wurden. Davon ca. 40000 wahnsinnige Mexikaner, die mit Pauken, Trompeten, Fahnen und Gesängen das Stadion in einen Hexenkessel verwandelten. Vor sensationeller Kulisse zauberten Henry, Messi, Xavi und Co. mit dem Ball, mussten sich gegen starke Mexikaner jedoch ganz schön ins Zeug legen und ein 1:1 Endresultat war mehr als gerechtfertigt. Toll anzusehen! Dafür hatten sich 3h Anreise (normal 30min) doch gelohnt.(Der Amerikaner als solcher ist logistisch immer ganz überrascht, dass doch so viele Leute kommen) ;o)
Am Sonntag wurde ich dann von den Weinverköstigten abgeholt, um der Oma und ihrer Schwester einen Besuch abzustatten. Es gab ein riesen Barbecue und natürlich "Beer for the Germans". Ein entspannter Tag im Garten bei üppigen 30°C wurde mit Alina und ihrem Papa im Hotelgarten direkt gegenüber vom Amtssitz des "Governators" (Arnold Schwarzenegger) mit reichlich Mixgetränken abgerundet!
Richtig- Arnold Schwarzenegger führt den bevölkerungsreichsten Staat der USA, dessen Hauptstadt Sacramento ist und der sitzt, wie es sich für Amerika gehört, in einem Nachbau des weißen Hauses und geht seinen Amtsgeschäften nach.
Leider haben wir es zeitlich nicht mehr geschafft, mit ihm zu frühstücken, bevor es zurück ins gemäßigtere Klima San Franciscos ging.
Sonnige Grüße aus Berkeley in die Heimat!

P.S.: Fotos folgen!

Mittwoch, 22. Juli 2009

Im Westen nichts Neues...

Hallo Freunde der Sonne,
es gibt weniger Text und ältere aber nicht weniger lustige Bilder, da grad nicht so viel Aufregendes passiert bzw. der normale Wahnsinn nicht mehr weiter auffällt! :)
Alles beim Alten mit dem kleinen Unterschied, dass auch ich mal was schaffe und meine Diplomarbeit langsam Formen annimmt- surprise, surprise!
Aber noch mal für alle die sich evt. Sorgen machen- der Abgabetermin wird von mir in Rücksprache mit dem Prüfungsamt bestimmt, Klausuren sind alle absolviert, mein Professor hat mich gebeten noch 2 Monate in Hamburg daran zu arbeiten, da er wisse, was hier in Californien los ist (wie Recht er hatte) und die Firma für die ich schreibe hat mich quasi schon eingestellt!
Also alles tuto bene!
Die zwei Monate habe ich natürlich nicht vor auszuschöpfen aber genügend Zeit, das gute Stück in den Noten- und Ergebnisbereich zu befördern, in dem ich es gern hätte.

Ansonsten waren wir am Wochenende mal wieder in der großen Stadt zum Feiern und das ist mit 10 Leuten, die beim vorherigen Barbecue, zumindest getränketechnisch, nichts haben anbrennen lassen, immer großartig! :)
Stark verwundert bin ich hierbei, dass wir immer noch nicht für Trinken in der Öffentlichkeit- hier mit mehreren hundert Dollarn geahndet(besonders für Europäer) - bestraft worden sind, obwohl manche alles dafür geben, endlich erwischt zu werden. Da die Fahrt ins Zentrum SF locker ne halbe Stunde dauert, kann man natürlich unmöglich ohne Getränke aus dem Haus- "das ist ja ne halbe Weltreise"(O-Ton)! Flaschen, Dosen und alles was sich als mehr oder weniger unauffälliges Behältnis eignet wird beim rasanten Aufbruch (in der Regel ca. 20-40 min) hektisch in sogenannte Brownbags, Servietten, Jackentaschen, Handtaschen und im Mund verstaut, um bloß nicht zu verdursten! In befremdlicher Lautstärke wird in die "Bart" (Bay Area Rapid Transit) eingefallen und es werden "unauffällig" Getränke von Vodka- Cola bis hin zu warmem Weißwein hektisch im Kreis gereicht, als würde es keinen Morgen geben. Dies führt selbstverständlich dazu, dass alle oberbetrunken sind, bevor man die Bahn verlassen hat und sich bei den meisten mittlerweile Schweißperlen auf der Stirn gebildet haben, da man gewahr wird, dass man den schmerzhaften Harndrang noch weitere 10 min kontrollieren muss, ohne zu heulen! :)
Downtown angekommen verlässt alles explosionsartig in alle Himmelsrichtungen die Bahn, um genannte Probleme zu lösen, bevor man sich nach diversen Telefonaten und Zufälligkeiten wieder vereint hat. Nun geht es mit 10 Leuten in einen stundenlang akribisch im Internet recherchierten Club, der allen zumindest einigermaßen zusagt. Überraschender Weise kommen heute alle rein- normalerweise hat wieder jemand seinen Schlafanzug als T-shirt an oder seinen Ausweis zu Hause liegen lassen, obwol er/sie diesen sonst ja immer dabei hat. Nachdem quasi als Aufwandsentschädigung für den Club in Summe ca. 200$ gezahlt wurden, wird sofort kollektiv ausgeschwärmt, um die Bars zu stürmen, als wäre man gerade nach 12h dem Reisebus quer durch die Wüste Gobi entkommen! ;o)
Heute gibt es 3 Tanzflächen für nahezu jeden Musikgeschmack, die auch bearbeitet werden, wie immer viele Asiaten und reichlich Getränke- für den Mikrokosmos der Mitgereisten absolut ausreichend.
Punkt halb zwei (also nach 2,5h) wird das letzte Getränk geordert, als wäre man sicher, es gibt erst wieder nächstes Jahr um diese Zeit was zu trinken, auch wenn man keinen Durst mehr hat. Um viertel vor zwei wird einem dann pünktlich das Getränk aus der Hand gerissen- also trinkt man das Letzte auch noch in Windeseile um dieser Schmach zu entgehen. Alles ist nun also präpariert für den oft besten Part des Abends- die Rückfahrt im Bus! Jeder kennt in Hamburg die Party-/ Nachtbusse, die in die entlegendsten Gegenden der Stadt (Pinneberg, Harburg, Steilshop etc.) fahren und alle nach Hause bringen, die nicht schon von der Polizei/ Notarztwagen eingesammelt wurden oder noch 50€ für ein Taxi übrig hatten. Über diese Art Busse reden wir- nur schlimmer!
Nachdem auch der Letzte (heute Olli aus der Pfalz) gestützt von seiner wenig begeisterten Freundin zur Bushaltestelle geschleppt wurde, kommt der Ort des Grauens auch schon vorgefahren. Olli hatte übrigens kurz vor Feierabend die sensationelle Idee, sich einen Long Island Iced Tea (ein weit verbreiteter Cocktail auf der Basis mehrerer hochprozentiger Spirituosen- Rum, Wodka, Gin, Tequila und Triple Sec/Cointreau) ohne Cola zu bestellen, um die Wirkung, die sicher nicht mehr benötigt wurde, zu erhöhen. Sein Plan ging auf! Linda hatte Olli fast den ganzen Weg getragen, da jeder in seiner kleinen Welt beschäftigt war und keiner mitbekommen hatte, das Olli es heute wissen wollte und sein Körper längst mit dem Abend abgeschlossen hatte. (Linda hatte noch 2 Tage später Muskelkater)
Nun werden hektisch die letzten Scheine zusammengekrazt und verteilt- die bunte Fahrt kostet 3,50€, dauert 40min. und es gibt kein Wechselgeld!
Man findet nun Transvestiten, Gangster, Obdachlose, Punks, Doktoren und Studenten aller Herren Länder völlig zugedonnert auf engstem Raum vor- das riecht "im warsten Sinne des Wortes" schon nach Spaß! Wer nun noch Herr über sein Sprachorgan ist und nicht wie Olli von seiner Freundin grob fixiert versucht nicht zu sterben, beginnt spannende Gespräche mit den Anwesenden. So Jung und vor allem in der Kombination kommt man sicher nie wieder zusammen! :)
Der Busfahrer will auch Feierabend machen und schaltet einen Gang hoch. Dies führt dazu, dass mehrere Bushaltestellen ausgelassen und mit Beschimpfungen und Scheibengetrommel nachträglich eingefordert werden und alle Naselang jemand bei einer hektischen Geschwindigkeitsreduktion quer durch den Bus schießt. (Heute Alex aus München, dessen unfreiwilliger 2m Sprung direkt in meinem Blickfeld rücklings an einem Geländer endete) Dies sollte wohl so sein, denn ich musste mich erst kurz vorher aus sicherheitstechnischen Gründen- zu nah an der Frontscheibe und im immer lauter werdenden Wortgefecht zwischen einem 2m- Transvestiten und einem zahnlosen Homeless- umsetzen) Dort konnte ich gemütlich den Gesprächen zwischen lokalen weiblichen Punks, Berlinern und Münchnern, die zwischendurch mal wieder den Regionalpatriotismus zu klären hatten, verfolgen, was allein vom Dialekt schon ein Leckerbissen war.
Endlich zu Hause angekommen wird noch der Kühlschrank geplündert, bevor sich der Körper von den Strapazen des Abends erholen darf!
Es lebe das Nachtleben!