Hallo Freunde der Sonne,
es gibt weniger Text und ältere aber nicht weniger lustige Bilder, da grad nicht so viel Aufregendes passiert bzw. der normale Wahnsinn nicht mehr weiter auffällt! :)
Alles beim Alten mit dem kleinen Unterschied, dass auch ich mal was schaffe und meine Diplomarbeit langsam Formen annimmt- surprise, surprise!
Aber noch mal für alle die sich evt. Sorgen machen- der Abgabetermin wird von mir in Rücksprache mit dem Prüfungsamt bestimmt, Klausuren sind alle absolviert, mein Professor hat mich gebeten noch 2 Monate in Hamburg daran zu arbeiten, da er wisse, was hier in Californien los ist (wie Recht er hatte) und die Firma für die ich schreibe hat mich quasi schon eingestellt!
Also alles tuto bene!
Die zwei Monate habe ich natürlich nicht vor auszuschöpfen aber genügend Zeit, das gute Stück in den Noten- und Ergebnisbereich zu befördern, in dem ich es gern hätte.
Ansonsten waren wir am Wochenende mal wieder in der großen Stadt zum Feiern und das ist mit 10 Leuten, die beim vorherigen Barbecue, zumindest getränketechnisch, nichts haben anbrennen lassen, immer großartig! :)
Stark verwundert bin ich hierbei, dass wir immer noch nicht für Trinken in der Öffentlichkeit- hier mit mehreren hundert Dollarn geahndet(besonders für Europäer) - bestraft worden sind, obwohl manche alles dafür geben, endlich erwischt zu werden. Da die Fahrt ins Zentrum SF locker ne halbe Stunde dauert, kann man natürlich unmöglich ohne Getränke aus dem Haus- "das ist ja ne halbe Weltreise"(O-Ton)! Flaschen, Dosen und alles was sich als mehr oder weniger unauffälliges Behältnis eignet wird beim rasanten Aufbruch (in der Regel ca. 20-40 min) hektisch in sogenannte Brownbags, Servietten, Jackentaschen, Handtaschen und im Mund verstaut, um bloß nicht zu verdursten! In befremdlicher Lautstärke wird in die "Bart" (Bay Area Rapid Transit) eingefallen und es werden "unauffällig" Getränke von Vodka- Cola bis hin zu warmem Weißwein hektisch im Kreis gereicht, als würde es keinen Morgen geben. Dies führt selbstverständlich dazu, dass alle oberbetrunken sind, bevor man die Bahn verlassen hat und sich bei den meisten mittlerweile Schweißperlen auf der Stirn gebildet haben, da man gewahr wird, dass man den schmerzhaften Harndrang noch weitere 10 min kontrollieren muss, ohne zu heulen! :)
Downtown angekommen verlässt alles explosionsartig in alle Himmelsrichtungen die Bahn, um genannte Probleme zu lösen, bevor man sich nach diversen Telefonaten und Zufälligkeiten wieder vereint hat. Nun geht es mit 10 Leuten in einen stundenlang akribisch im Internet recherchierten Club, der allen zumindest einigermaßen zusagt. Überraschender Weise kommen heute alle rein- normalerweise hat wieder jemand seinen Schlafanzug als T-shirt an oder seinen Ausweis zu Hause liegen lassen, obwol er/sie diesen sonst ja immer dabei hat. Nachdem quasi als Aufwandsentschädigung für den Club in Summe ca. 200$ gezahlt wurden, wird sofort kollektiv ausgeschwärmt, um die Bars zu stürmen, als wäre man gerade nach 12h dem Reisebus quer durch die Wüste Gobi entkommen! ;o)
Heute gibt es 3 Tanzflächen für nahezu jeden Musikgeschmack, die auch bearbeitet werden, wie immer viele Asiaten und reichlich Getränke- für den Mikrokosmos der Mitgereisten absolut ausreichend.
Punkt halb zwei (also nach 2,5h) wird das letzte Getränk geordert, als wäre man sicher, es gibt erst wieder nächstes Jahr um diese Zeit was zu trinken, auch wenn man keinen Durst mehr hat. Um viertel vor zwei wird einem dann pünktlich das Getränk aus der Hand gerissen- also trinkt man das Letzte auch noch in Windeseile um dieser Schmach zu entgehen. Alles ist nun also präpariert für den oft besten Part des Abends- die Rückfahrt im Bus! Jeder kennt in Hamburg die Party-/ Nachtbusse, die in die entlegendsten Gegenden der Stadt (Pinneberg, Harburg, Steilshop etc.) fahren und alle nach Hause bringen, die nicht schon von der Polizei/ Notarztwagen eingesammelt wurden oder noch 50€ für ein Taxi übrig hatten. Über diese Art Busse reden wir- nur schlimmer!
Nachdem auch der Letzte (heute Olli aus der Pfalz) gestützt von seiner wenig begeisterten Freundin zur Bushaltestelle geschleppt wurde, kommt der Ort des Grauens auch schon vorgefahren. Olli hatte übrigens kurz vor Feierabend die sensationelle Idee, sich einen Long Island Iced Tea (ein weit verbreiteter Cocktail auf der Basis mehrerer hochprozentiger Spirituosen- Rum, Wodka, Gin, Tequila und Triple Sec/Cointreau) ohne Cola zu bestellen, um die Wirkung, die sicher nicht mehr benötigt wurde, zu erhöhen. Sein Plan ging auf! Linda hatte Olli fast den ganzen Weg getragen, da jeder in seiner kleinen Welt beschäftigt war und keiner mitbekommen hatte, das Olli es heute wissen wollte und sein Körper längst mit dem Abend abgeschlossen hatte. (Linda hatte noch 2 Tage später Muskelkater)
Nun werden hektisch die letzten Scheine zusammengekrazt und verteilt- die bunte Fahrt kostet 3,50€, dauert 40min. und es gibt kein Wechselgeld!
Man findet nun Transvestiten, Gangster, Obdachlose, Punks, Doktoren und Studenten aller Herren Länder völlig zugedonnert auf engstem Raum vor- das riecht "im warsten Sinne des Wortes" schon nach Spaß! Wer nun noch Herr über sein Sprachorgan ist und nicht wie Olli von seiner Freundin grob fixiert versucht nicht zu sterben, beginnt spannende Gespräche mit den Anwesenden. So Jung und vor allem in der Kombination kommt man sicher nie wieder zusammen! :)
Der Busfahrer will auch Feierabend machen und schaltet einen Gang hoch. Dies führt dazu, dass mehrere Bushaltestellen ausgelassen und mit Beschimpfungen und Scheibengetrommel nachträglich eingefordert werden und alle Naselang jemand bei einer hektischen Geschwindigkeitsreduktion quer durch den Bus schießt. (Heute Alex aus München, dessen unfreiwilliger 2m Sprung direkt in meinem Blickfeld rücklings an einem Geländer endete) Dies sollte wohl so sein, denn ich musste mich erst kurz vorher aus sicherheitstechnischen Gründen- zu nah an der Frontscheibe und im immer lauter werdenden Wortgefecht zwischen einem 2m- Transvestiten und einem zahnlosen Homeless- umsetzen) Dort konnte ich gemütlich den Gesprächen zwischen lokalen weiblichen Punks, Berlinern und Münchnern, die zwischendurch mal wieder den Regionalpatriotismus zu klären hatten, verfolgen, was allein vom Dialekt schon ein Leckerbissen war.
Endlich zu Hause angekommen wird noch der Kühlschrank geplündert, bevor sich der Körper von den Strapazen des Abends erholen darf!
Es lebe das Nachtleben!
Mittwoch, 22. Juli 2009
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Respekt - aber das nächste mal möchte ich das dich Alina den Heimweg nach Hause trägt und dann natürlich die nicht Bilder vergessen!!!
AntwortenLöschenDas Märchen von deiner Diplomarbeit fand ich übrigens äußerst amüsant und urkomisch. Du willst uns doch nicht allen erstes weiß machen, dass du neben dem Alkohol wirklich etwas beruflich da drüben hinbekommst?!
Dein Humor ist echt Weltklasse!
Kuss, Kristian
P.S. Wer ist denn übrhaupt diese Cola im Long Island Iced Tea?
Wer ist dieser Kristian Siewert?
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