Hallo Ihr Lieben,
nachdem soeben telefonisch aus München völlig zu Recht die Aktualität unseres Blogs bemängelt wurde, setz ich mich in Shorts bei lässigen 22°C um 10:30 Uhr mit einem becher Kaffee doch gleich mal wieder ran. Was soll ich zu unserer Entschuldigung sagen?
Zu viel zu tun! ;o)
Alina schreibt just in diesem Moment ihre letzte Klausur in Berkeley, bei der ich soeben telefonisch assistieren durfte und das letzte Drittel unseres "Urlaubs/ Studiums" ist angebrochen.
Das Leben ist nach wie vor fantastisch hier drüben und auch der so kalt prognostizierte Sommer in SF zeigt sein wärmeres Gesicht.
Vom vorletzen Wochenende musste ich mich fast eine ganze Woche erholen- für derartige Veranstaltungen bin ich wohl doch schon zu alt! :)
Natürlich nicht!
Die Münchner planten einen Wochenendtripp zu einem ihrer Komilitonen nach Santa Barbara und das bedeutet Bier, Strand und Surfen und da ist Onkel Stefan natürlich sofort mit dabei! "Die Münchner planten" hieß in der Umsetzung- ich buche den Van, plane Abfahrts- und Aufbruchzeiten, belaste für insgesamt 6 Wahnsinnige meine Kreditkarte, lade die Affen ein und fahre die kompletten 1000 Meilen (1600 km) allein, während sich die buklige Horde hinter mir, verdeckt von getönten Scheiben, mit Budweiser volllaufen lässt.
Dafür gab es eine einfache Ausrede- keiner der Anwesenden außer mir ist über 25 Jahre oder hat überhaupt einen Führerschein. (Bedeutet 1/3 mehr Kosten)
Was tut man nicht alles...
München sagt im Gegenzug ihrem Kumpel per Mail bescheid, dass sie mit 1-2 Leuten vorbeikommen (wir waren 5!)
Die Hinfahrt starteten wir zu Dritt (München1 hatte noch eine Veranstaltung in der Uni und die Schweiz war schon vorzeitig zu seiner neuen Freundin nach LA geflogen, um mit uns nicht so negativ aufzufallen).
Trotz Alkoholverbot durch die US Regierung (Alkohol ist auch für die Mitreisenden in den USA verboten)und des Fahrers, schmuggelten die 2 Insassen eine Palette Bier während einer kurzen Rast in den Wagen und saßen auch prompt beide hinten! :)
Ich mahnte, dass ich aus Zeitgründen nur noch ein einziges Mal zum Pinkeln anhalte (auf 400km) und sie sich zusammenreißen sollen. Nachdem ich im Rückspiegel jedoch Schweißperlen auf Stirn und Nase ausmachen konnte, wurde ein extra Stop eingelegt.
Der Zielort:
Isla Vista ist eine Stadt im Santa Barbara County im US-Bundesstaat Kalifornien. Bewohner sind hauptsächlich Undergraduate students von der benachbarten UCSB (University of California at Santa Barbara). Berühmt berüchtigt ist Isla Vista für die Halloween Feier auf den Straßen des Wohngebiets und entlang der Cliffs. (Wikipedia)
Heißt im Klartext- mehrere Tausend Studenten auf wenigen Quadratkilometern, was zur Aktivierung des Kopfkinos eines Jeden eigentlich völlig ausreichen sollte.
Man hatte in Berkeley bereits viele Geschichten gehört und...
...die meisten bestätigten sich! :)
Für die besagte Halloween Feier scheint man hier das ganze Jahr zu trainieren und auch die Semesterferien scheinen nur wenig Studenten nach Hause zu treiben- verständlich, wie sich rausstellen sollte.
In der beschaulichen Residenz angekommen, in der 4 Männer hausten (und dieses Wort ist mehr als ein Kompliment), musste der Fahrer schleunigst den Pegel der Anwesenden erreichen, bevor es auf die Piste ging. Es war mittlerweile schon halb elf und in den USA gehen, wie bereits berichtet, die Partys nicht so lang!
Die Hütte in der Samstag Abend tatsächlich in Summe 9 Männer Platz fanden, hatte alles was das Herz begehrt, sah aber so aus als wenn das den Bewohnern auch schon ausreichte. Schwamm drüber!
Was sich uns nun eröffnete, hatte in der Form bestimmt noch keiner von uns gesehen:
Eine normale Straße direkt am Pazifik, auf der sich Wochen zuvor nicht eine Person zeigte (P.Helm und ich waren schon mal da), war mit unzähligen Studenten besäht, die schon eine gute Partystimmung erreicht hatte- manche auch etwas mehr. Aus jedem 2. Haus dröhnte lautstarke Musik und jeder Platz auf Balkonen oder Gärten hatte einen Gast. Man brauchte nun nur noch das Codewort (meist ein Name einer der Bewohner des Hauses) für den Einlass oder einen strammen Schritt, um in Küchen, Wohnzimmer und Gärten zu gelangen. Dort fand man fässerweise Bier und Schnaps, volltrunkene Studenten, Saufspiele und jede Menge Spaß vor.
Fazit der 2 Partyabende: viel Bier o.ä., ca. 7 verschiedene Hausparties in 2 Tagen, Gin aus Wasserpistolen, Frauen im Handstand aus Bierfässern trinkend, Bierpong (mit einem Tischtennisball auf aufgereihte Biergläser werfen- das getroffene Glas wird getrunken), Polizei (München fast verhaftet), Nudeln mit Soße bei Iren entwendet, Autoreifen vom Hof gerollt, Skateboard in der Küche gefahren (fast den Arm gebrochen und dabei ein Stück Küche rausgebrochen), Jakuzzi im Garten, Betrunkene auf nem Trampolin, unendliche lustige Gespräche- einfach großartig!
Samstag wurde dann der Rest (München1 und Schweiz) eingesammelt und in Santa Monica am Strand Fußball gespielt, bevor Abend 2 startete und Sonntag war Beachvolleyball und Surfen sowie Abends "Euro Trip" und "Hangover" vom Sofa aus gucken angesagt. Montag morgen wurden dann noch um 7 Uhr die ersten Wellen genommen, bevor es um 9 zurück nach Berkeley ging. So viel Spaß für wenig Geld! :o)
Die darauffolgende Woche gestaltete sich wie erwähnt etwas ruhiger und ich entschied mich gegen einen Ausflug am letzten Wochenende in ein Ferienhaus am Lake Tahoe in ähnlicher Besetzung! Zu Recht!
Da mittlerweile Alinas Papa und ihre Oma eingetroffen waren, Oma Gerda bei Ihrer Schwester in Sacramento verweilte und Alina mit ihrem Papa versuchte ein Weingut in Nappa Valley auszutrinken, war ich tatsächlich mal allein zu Hause.
Also nutzte ich die Chance ein wenig zu entspannen und schaute mir am Samstag Abend mit 2 Schweden die Partie FC Barcelona gegen Chivas de Guadalajara (dem mexikanischen Rekordmeister = FC Bayern Mexikos) im Stadion der San Franciso 49ers an. In das Stadion direkt am Meer passen 70000 Menschen von denen 60000 besetzt wurden. Davon ca. 40000 wahnsinnige Mexikaner, die mit Pauken, Trompeten, Fahnen und Gesängen das Stadion in einen Hexenkessel verwandelten. Vor sensationeller Kulisse zauberten Henry, Messi, Xavi und Co. mit dem Ball, mussten sich gegen starke Mexikaner jedoch ganz schön ins Zeug legen und ein 1:1 Endresultat war mehr als gerechtfertigt. Toll anzusehen! Dafür hatten sich 3h Anreise (normal 30min) doch gelohnt.(Der Amerikaner als solcher ist logistisch immer ganz überrascht, dass doch so viele Leute kommen) ;o)
Am Sonntag wurde ich dann von den Weinverköstigten abgeholt, um der Oma und ihrer Schwester einen Besuch abzustatten. Es gab ein riesen Barbecue und natürlich "Beer for the Germans". Ein entspannter Tag im Garten bei üppigen 30°C wurde mit Alina und ihrem Papa im Hotelgarten direkt gegenüber vom Amtssitz des "Governators" (Arnold Schwarzenegger) mit reichlich Mixgetränken abgerundet!
Richtig- Arnold Schwarzenegger führt den bevölkerungsreichsten Staat der USA, dessen Hauptstadt Sacramento ist und der sitzt, wie es sich für Amerika gehört, in einem Nachbau des weißen Hauses und geht seinen Amtsgeschäften nach.
Leider haben wir es zeitlich nicht mehr geschafft, mit ihm zu frühstücken, bevor es zurück ins gemäßigtere Klima San Franciscos ging.
Sonnige Grüße aus Berkeley in die Heimat!
P.S.: Fotos folgen!
Donnerstag, 13. August 2009
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FOTOS, FOTOS, FOTOS!!!
AntwortenLöschenJunge, ich weiß ja das du da drüben echt im stress bist. Reicht also vollkommen aus, wenn du die Fotos zu Halloween oder zum Nikolaus in den blog reinstellst. ;o)
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